Boeuf à la bourguignonne

Boeuf à la bourguignonne

Dieses Gericht ist für alle, die wirklich nicht mehr wissen, was sie in der Quarantäne anstellen sollen, die jemanden gehörig beeindrucken möchten oder einfach absolute Genießer sind. Sowohl die Zeit in Windeseile herum bekommen als auch beeindrucken kann das Boef bourguignon mit Bravour! Noch dazu bringt es uns einen Hauch „savoir vivre“ auf den Teller und in die Wohnung, was wir – wie ich finde – gerade in Zeiten wir diesen aber auch generell sehr gut gebrauchen können. Warum generell? Zum Beispiel weil wir in Europa die einzige Nation sind, die wie verrückt Klopapier hamstert! Klopapier! Nur so zum Vergleich: In Frankreich herrscht gähnende Leere vor den Regalen mit Wein und Kondomen! Dieses Virus zeichnet bessere Karikaturen der europäischen Völker, als jeder Kabarettist…

Also, ihr Lieben: Schnappt euch (statt Klopapier) lieber ein schönes Fläschen Wein und genießt ihn mit diesem herrlichen Ragout, das einfach alles Schlechte dieser Welt vergessen und zusammen mit den süßesten Bratendüften aus dem Fenster entschwinden lässt und euch mit seiner roten Farbexplosion inmitten praller Reben und sonnendurchfluteter Weinberge entführt. Na, seht ihr euch schon im flitzenden Cabriolet südfranzösische Serpentinen hoch- und runterdüsen, eine frische Brise um die Nase und in der Ferne das Meer? Schmeckt ihr schon die schwere Süße des Burgunders, mit dem ihr den letzten Bissen des perfekt abgebräunten, auf der Zunge zerschmelzenden Rindfleischs herunterspült? Tunkt ihr gedanklich bereits die göttliche Soße mit reschem, frisch gebackenem Baguette und seht die glutrote Sonne hinter den maigrünen Reben verschwinden, die letzten warmen Strahlen über den Horizont entsendend?

Ich jedenfalls schon… Und was ihr mit den Kondomen anstellt, überlasse ich eurer eigenen Phantasie…

Zutaten:
2 Scheiben Bauchspeck à 1cm
1 EL Olivenöl
1,4 kg mageres Rindfleisch zum Schmoren
2 Karotten
1 Zwiebel
1,5 TL Salz
Pfeffer
2 EL Mehl
3/4 L Rotwein
3/4 L Rinderfond oder -brühe
1 EL Tomatenmark
2 Knoblauchzehen, gepresst
1 TL Thymian
1 Lorbeerblatt

8 weiße Zwiebeln
1 Lorbeerblatt
1/2 TL Thymian
einige Stängel Petersilie
1 EL Butter
2 EL Öl

450 g Champignons
2 EL Butter
2 EL Öl


1 tiefer Bräter (groß und oval oder mit einem Durchmesser von 22-25 cm)

  1. Speck vorbereiten:
    Wasser in einem mittelgroßen Kochtopf zum Sieden bringen. Die Schwarte abschneiden und den Speck in feine Streifen schneiden. Alles in das heiße Wasser geben und 5-10 Minuten köcheln lassen (so verliert er das rauchige Aroma, welches sonst überhand nähme).
    Olivenöl im Bräter erhitzen und den Speck darin goldbraun anbraten. Herausnehmen und in einer Schüssel beiseite stellen.
  2. Rindfleisch vorbereiten:
    (An dieser Stelle den Backofen auf 230°C vorheizen)
    Das Fleisch in 5cm große Würfel schneiden. Das Fett (die Mischung aus Olivenöl und Speckfett) im Bräter stark erhitzen, bis es fast raucht. Die Fleischwürfel mit Küchenkrepp abtrocknen und im Bräter von allen Seiten braun anbraten. Herausnehmen und zum Speck in die Schüssel füllen.
  3. Karotten und Zwiebel in nicht zu feine Stücke schneiden und im Fett anbraten.
  4. dem Fleisch eine leichte Kruste verpassen:
    Rindfleisch und Speck zurück in den Bräter füllen, salzen, pfeffern und mit dem Mehl bestäuben. Alles gut vermischen. 5 Minuten ohne Deckel in den Backofen stellen. Herausnehmen, umrühren und nochmal 5 Minuten backen.
    (jetzt die Hitze des Backofens auf 160° reduzieren)
  5. die Soße
    Den Wein nebst Tomatenmark, den gepressten Knoblauchzehen, Kräutern und Speckschwarte in den Bräter geben und mit so viel Rinderbrühe aufgießen, bis das Fleisch gerade so bedeckt ist. Alles gut vermischen. Deckel drauf und auf der unteren Schiene 3 Stunden in den Ofen stellen. Alles sollte nur leicht köcheln, also ggf. die Temperatur anpassen.
  6. die Zwiebeln
    Weiße Zwiebeln vierteln, Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen, bis der Butterschaum sich gelegt hat. Nun die Zwiebeln hineingeben und 10 Minuten dünsten. Dabei gut schwenken, damit sie von allen Seiten schön braun werden. Mit 120 ml Rinderfond aufgießen, Kräuter dazu, zudecken und 50 Minuten bei niedriger Temperatur leise köcheln lassen, bis fast die ganze Flüssigkeit verdampft ist.
  7. die Champignons
    Diese putzen, die großen vierteln oder halbieren, die kleinen ganz lassen. Fett erhitzen und sobald der Butterschaum fort ist, die Pilze hineingeben und 10 Minuten scharf anbraten. Hierbei die Pfanne gut schwenken um alle gleichmäßig zu bräunen. Sollte eure Pfanne zu klein für so viele Champignons sein, bratet ihr sie portionsweise. Die Pfanne sollte nicht mehrlagig mit Pilzen befüllt sein, sonst bräunen sie nicht richtig.
    (Zwiebeln und Champignons einfach beiseite Stellen, bis das Fleisch fertig geschmort ist)
  8. das Finale
    Wenn das Fleisch fertig gegart ist, wird die Soße durch ein Sieb abpassiert und in einem separaten Topf aufgefangen. Ist sie euch zu dick, gießt nochmal mit Brühe auf, ist sie zu dünnflüssig, lass sie etwas einkochen. Gut abschmecken. Alle Zutaten zusammen in den Bräter geben, gut durchmischen, mit Soße übergießen und 3-4 Minuten zusammen köcheln lassen. Finito!
  9. Beilage
    Grundsätzlich könnt ihr natürlich alles dazu reichen, was euch vorschwebt. In jedem Fall rate ich euch zu Baguette, da man damit die Soße so schön tunken kann und man schließlich mit der ganzen Zubereitung schon genug Arbeit hatte. Klassischerweise gehören einfache Salzkartoffeln dazu und die gehen ja auch ganz flott und lassen sich wunderbar auf dem Teller zermantschen!

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