Niederbayerische Maultaschen

Niederbayerische Maultaschen

Maultaschen – kennt man. Mit Fleisch, in der Suppe, schön deftig. Aber kennt ihr sie auch gebacken mit süßen Äpfeln? Nicht? Wundert mich nicht, denn ich habe dieses Rezept noch nie schriftlich in einem Buch oder sonst wo gefunden, aber in meiner Heimat ist es fester Bestandteil der traditionellen Küche.
Es handelt sich hier gewissermaßen um Mini-Strudel aus Kartoffelteig, die mit Äpfeln und Zimtzucker gefüllt und dann schön in Reih und Glied geschichtet gebacken werden – ein absolter Traum!

Es ist wirklich ein Lieblingsgericht von mir und gehört einfach mitten hinein in ein leuchtendes Herbstwochenende!

Eines aber gleich vorne weg: Kartoffelteig ist nichts für Zartbestaitete. Er möchte gezähmt werden. Und ärgert mich jedes Mal bis ich ihm androhe, ihn ins hinterletzte Kücheneck zu werfen, dann macht er mit. Und dann beschert er uns diese herrlichen Köstlichkeiten. Ich kann diese süßen Maultaschen nicht weit genug in den Gourmet-Himmel emporheben, sie sind einfach zu gut! Wenn man weiß, wie man sie anpacken muss…
Das wichtigste ist auch hier – wie beim Herbststrudel auch – der Teig. Essentiell sind mehlige Kartoffeln. Ohne wirklich schön mehlige Kartoffeln braucht ihr gar nicht erst anzufangen, da der Teig dann so nass und klebrig wird, dass an eine Verarbeitung oder gar an Auswallen nicht zu denken ist. Also geht zum Gemüsehändler eures Vertrauens. Denn je weniger Mehl ihr in den Teig geben müsst, desto besser wird das Endergebnis! Deshalb kann ich euch hier leider auch keine genauen Mengenangaben für das Mehl machen, da es immer vom akutellen Teig abhängt und auch innerhalb der mehlig kochenden Kartoffeln starke „Feuchtigkeitsschwankungen“ vorherrschen, sodass ihr euch am besten eine Packung Mehl mit einem Löffel darin neben die Arbeitsfläche stellt, um nach Bedarf etwas hinzugeben zu können. So, genug gequatscht, ab in die Küche!

Zutaten:

2 kg mehlige Kartoffeln
5 EL Mehl für den Teig
+ je nach Beschaffenheit/Klebrigkeit noch mehr
+ Mehl zum Auswallen
2 Eidotter
1 Prise Salz
1,5 kg Äpfel
ca 25 EL Zucker
Zimt
250 g Butter
250 g Sahne

Die Kartoffeln werden gedämpft, geschält und durch eine Kartoffelpresse gedrückt. Während des Kochens werden die Äpfel in kleine Würfel geschnitten.
Sind die Kartoffeln durchgepresst, lasst sie soweit auskühlen, bis sie noch etwas lauwarm sind, so lässt sich der Teig am besten verarbeiten. Eine Prise Salz, 2 Eidotter und die 5 EL Mehl hinzugeben und alles mit den Händen gut vermengen, bis eine schöne homogene Masse entstanden ist, die sich leicht zu einem Ballen formt und nicht mehr klebt. Sollte der Teig doch noch kleben, oder etwas zu feucht sein, gebt noch Mehl hinzu.

Die Butter erwärmen, bis sie flüssig ist, ein großes Backblech oder 2 – 3 Reinen ausfetten und neben die Arbeitsfläche stellen. Ein Geschirrtuch ausbreiten, mit Mehl bestäuben. Macht euch am besten neben dem Tuch einen Haufen Mehl, von dem ihr euch immer etwas nehmen könnt.

Vom Teig eine Handflächen-große Kugeln abnehmen, flach pressen, mit Mehl etwas bestäuben und zu kleinen, ovalen, ca 0,3 cm dicken Flecken auswallen. Mit flüssiger Butter bepinseln, in die Mitte einige Äpfel geben, einen Eßlöffel Zucker sowie Zimt darüber streuen, und die Seiten einklappen. Mit der Naht nach unten in die Handfläche legen und so – also nun wieder mit der Naht nach oben – in die Reine oder auf das Backblech legen. So fortfahren, bis alle eng und dicht gedrängt nebeneinander liegen. Die Enden leicht einschlagen und alle nochmal mit Butter bepinseln.

Bei 180° Ober-/Unterhitze 40 Minuten backen. Nach 10 Minuten Backzeit nochmal mit Butter bepinseln und nach 20-25 Minuten die Maultaschen mit etwas Sahne übergießen (nicht zu viel, nur so, dass sie etwas benetzt werden und so schön saftig bleiben).

Aus dem Ofen nehmen und mit Zimtpuderzucker bestreut servieren.

Guten Appetit!


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