Pesto verde alla Carola

Pesto verde alla Carola

Ehrlich gesagt kenne ich keinen Menschen auf der ganzen Welt, der Pesto nicht heiß und innig liebt. Es schmeckt immer, geht super schnell und ist die Notlösung jedes leeren Kühlschranks. Am besten ist JEDES Pesto natürlich selbstgemacht. Und hier schreibe ich das nicht als bloße Floskel, sondern meine es auch ganz ernst und wirklich so. Selbst gemachtes Pesto ist immer, immer, immer besser! Immer! Und außerdem ist es so schnell und unkompliziert gezaubert, dass ich fast wage zu behaupten, das Einkaufen nimmt mehr Zeit in Anspruch, als die Zubereitung selbst.

Hier stelle ich euch eine ganz besondere Variante eines grünen Pestos vor: Es erhält seine leuchtend grüne Farbe nicht nur durch das Basilikum, sonder vor allem durch Salat! Das könnt ihr euch nicht vorstellen? Dann probiert es aus! Es macht sich mit seiner satten Farbe wunderbar auf dem Teller und überrascht durch milde Schärfe und eine cremige Geschmacksintensität, bei der nicht einmal das feinste Gourmet-Schleckermäulchen Salat als Basis vermuten würde! Ganz nebenbei habt ihr jetzt eine tolle Möglichkeit, etwas lasch gewordenen Salat noch zu verarbeiten.

Die Inspiration für dieses Rezept stammt aus unserem diesjährigen Skiurlaub, welchen mein Freund und ich noch vor Corona-Zeiten in Südtirol verbracht haben. Allzu viel Schnee gab es zwar nicht, dafür aber hervorragendes Essen – unter anderem eben ein sensationelles Pesto. Mein Versuch, die Ingredienzien herauszuschmecken, scheiterte kläglich und so fragte ich den Kellner, was das Geheimnis dieses Geschmackswunders sei. Und so entstand die Idee zu diesem grünen Pesto….
Es eignet übrigens auch wunderbar als Variation der Frankfurter Grünen Soße, indem ihr Quark mit diesem Pesto mischt. Auch als Dipp zu Gemüse (beispielsweise als Idee für einen nicht ganz so ungesunden Fernsehabend), auf kross gebratenem Brot oder zu scharf angebratenem Fleisch lässt es sich toll kombinieren.

Der Salat, den ich verwendet habe, stammt übrigens aus unserer Biokiste, ich habe also einfach verwendet, was im Kühlschrank gerade so herumlag. Ihr könnt mit den Zutaten spielen und alle möglichen grünen Salat verwenden, wichtig ist jedoch, dass ihr eine scharfe Bitternote mit hineinbringt, wie sie etwa der Asiasalat oder Rucola liefern. Sonst würde das Pesto an Geschmackserlebnis einbüßen.

Zutaten:
3 Hände voll Asia-Salat (optisch und geschmacklich an Rucola erinnernd)
1 Hand voll Postelein
1 kleiner Chinakohl
15 Walnusskerne
2 EL Pinienkerne
8 getocknete Tomaten
2 Knoblauchzehen
1 gute Hand voll geriebener Parmesan
1 Hand voll Basilikum
1 TL getrockneter Majoran
1/2 Tasse Olivenöl, ggf. etwas mehr
1 TL Salz

2 große oder 3 kleine Schraubgläser, in heißem Wasser ausgewaschen
Olivenöl zum Bedecken

Walnuss- und Pinienkerne bei niedriger Hitze in der Pfanne rösten und oft hin- und herrütteln, damit sie schön gleichmäßig bräunen. Achtung, sie verbrennen schnell!
Dann alle Zutaten in den Mixer geben, fertig. Sagte ich nicht, dass es schnell geht?!
Ganz zum Schluss könnt ihr noch mit Salz abschmecken. Das Pesto sollte kräftig salzig, jedoch keinesfalls versalzen sein. Die Nudeln schlucken zwar viel Salz, bei der Zubereitung mit Pasta solltet ihr das Pesto allerdings mit ein paar EL Nudelwasser cremig rühren und das Nudelwasser selbst ist auch recht salzig.

Beim Abfüllen in die Gläser darauf achten, dass die Gläser wirklich komplett sauber sind, sonst bildet sich schnell Schimmel (also vor dem Verwenden sehr heiß und gründlich auswaschen und mit einem sauberen Geschirrtuch abtrocknen). Das Pesto hineinfüllen und die Oberfläche mit Olivenöl bedecken. So hält es sich im Kühlschrank mehrere Wochen.

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