Rotweinkuchen

Rotweinkuchen

Es ist jetzt – wie ich mit großem Erschrecken festgestellt habe – durchaus schon etwas länger her, dass ich ein Rezept online gestellt habe. Natürlich wusste ich, dass es langsam wieder Zeit wird aber es war mir nicht ganz klar, wie viel Zeit tatsächlich seit meinem letzten Blogeintrag vergangen war. Die Tage und Wochen sind nur so vorbeigerast, haben mir im Vorbeifliegen noch kurz mit einem flüchtigen Grinser im Gesicht zugewunken und – ziiiiiisch – waren sie auch schon weg. Verschwunden im letzten Zwielicht des endenden Tages und im Gepäck hatten sie vollgestopfte Tage, in denen kaum Zeit für einige ruhige Augenblicke blieb. Das soll natürlich keine Ausrede für meine Blogger-Faulheit sein und gekocht habe ich ab und an auch, rasende Zeit und vollgestopftes Tagesprogramm hin oder her. Das größte Hindernis, die Rezepte hier aufzuschreiben waren, rückblickend und mit analytischem Auge betrachtet, tatsächlich die Photos! Wer hätte es gedacht, da mir das Photographieren eigentlich großen Spaß macht. Nur zeitaufwendig ist es halt auch und da ich euch hier selbstverständlich nicht die hässlichsten, unschärfsten, schiefen und krummen Bilder präsentieren möchte, habe ich in Ermangelung der nötigen Kreativzeit erst gar nicht mit dem Knipsen angefangen. Und schon gab es keine Blogeinträge mehr.

Damit ist jetzt aber Schluss! Schluss mit duftenden Gerichten, die nie Einzug in diese Rezeptesammlung halten werden, wo sie doch hingehören und wo ich sie auch unbedingt hinhaben möchte! Deshalb habe ich beschlossen, wenn es denn sein muss, auch Einträge ohne Bilder zu machen. So wird nicht nur eure Phantasie angekurbelt, indem ihr euch die dampfenden Köstlichkeiten vor eurem inneren Auge ausmalen müsst, sondern es ist auch dem Fortschritt dieses Blogs deutlich zuträglicher.
ABER: Die Bilder werden immer noch hochgeladen, versprochen! Vielleicht nur zeitlich etwas versetzt.
Den „Wiedereinstieg“ ins Bloggergeschäft möchte ich mit einem der köstlichsten und gleichzeitig einfachsten Kuchen starten. Ein Rührkuchen, der immer gelingt und jedem schmeckt, der die Laune um den Faktor 1000 hebt und euch mit glücklicher Miene in die neue Woche starten lässt: Mein Rotweinkuchen mit rosa Rotweinglasur.

Es ist zwar gerade Fastenzeit und wie (fast) jedes Jahr verzichte ich auch dieses Jahr die Wochen vor Ostern auf Süßigkeiten, aber zu Omas Geburtstag kann man schonmal eine Ausnahme machen. Dieser Rotweinkuchen war also ein Geburtstagskuchen, wofür er sich ganz vorzüglich eignet: Erstens macht er sich am besten in einer wunderschönen klassischen Gugelhupfform, worauf bunte Geburtstagskerzen ihr glänzendes Licht werfen und sich rosarote Zuckergußstraßen zäh ihren Weg in Richtung Teller bahnen können. Und zweitens schmeckt auch dieser Kuchen besser, je länger er nur von gierigen Nasen umschnuppert wird aber noch ein oder zwei Nächte friedlich sein volles Aroma entfalten darf. Er ist so wunderbar saftig, schokoladig und feinporig, dass man am liebsten gleich den ganzen, kompletten Kuchen vollständig und mit Haut und Haaren, mit Glasur und Teller verschlingen möchte. Na, seht ihr ihn vor euch stehen, duftend, saftig und schokoladig? Sehr gut, dann wünsche ich euch viel Spaß beim Backen!

250 g Butter
180 g Zucker
5 TL Vanillezucker
4 Eier
150 ml Rotwein
125 g Nüsse
125 g Mehl
1 Pck. Backpulver
4 gehäufte EL Kakaopulver
100 g grob gehackte Zartbitterschokolade
1 EL Zimt

Puderzucker und Rotwein für die Glasur

Die Eier trennen, das Eiklar steif schlagen. Butter mit Zucker kräftig schaumig rühren (die Farbe sollte während des Rührens von buttrig-gelb zu einem fast farblosen Geld verblassen), den Vanillezucker und nach und nach die Eigelbe unterrühren. Auch hier gilt: rühren, rühren rühren. Ihr könnt das Zucker-Butter-Ei-Gemisch ruhig zwischendurch stehen lassen. Gebt dem Kuchen Zeit, und rührt ihn ordentlich durch, so erzielt ihr das beste Ergebnis.

Den Ofen auf 180 ° Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Gugelhupfform gut einfetten.

Die trockenen Zutaten vermengen und abwechselnd mit dem Rotwein unterheben. Von nun an nicht mehr kräftig rühren, alles nur noch mit einem Spatel unterheben. Zum Schluss die gehackte Schokolade untermengen, dann die steif geschlagenen Eiklar vorsichtig unterziehen und die Masse in die Backform füllen. 40 – 50 Minuten backen.
Dann den heißen Kuchen in der Form 2 h stehen lassen und erst jetzt den Kuchen aus der Form kippen.

Puderzucker mit ein wenig Rotwein mittels eines kleinen Schneebesens zu einer zähflüssigen Masse verrühren und den ausgekühlten Kuchen damit glasieren. Das sieht hübsch aus und schützt vor dem Austrocknen. Wenn ihr euch zurückhalten könnt, wartet bis zum nächsten Tag, dann ist euer Rotweinkuchen in Höchstform.

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